Flüssigkeiten können in einem Autoklaven tatsächlich sieden, aber sie können auch eine Überhitzung erfahren, die bei einer Störung zu einem plötzlichen und heftigen Sieden führen kann. Der Siedepunkt von Flüssigkeiten in einem Autoklaven ist aufgrund des erhöhten Drucks im Inneren des Autoklaven höher als bei normalem Atmosphärendruck.
Erläuterung:
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Überhitzung in Autoklaven:
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Autoklaven arbeiten bei Temperaturen und Drücken, die höher sind als die, bei denen Wasser normalerweise auf Meereshöhe siedet (100 °C bei 1 Atmosphäre). Die typische Sterilisationstemperatur in einem Autoklaven liegt zwischen 121°C und 135°C und wird durch Aufrechterhaltung eines Drucks von etwa 1,1 kg/cm² (15 psi) über dem atmosphärischen Druck erreicht. Bei diesen hohen Temperaturen können Flüssigkeiten überhitzt werden, d. h. sie erreichen Temperaturen oberhalb ihres normalen Siedepunkts, ohne zu sieden. Dieser Zustand ist instabil, und jede Störung kann dazu führen, dass sich die Flüssigkeit gewaltsam in Dampf verwandelt, was zu Unfällen führen kann, z. B. wenn die Flüssigkeit aus ihrem Behälter kocht.Siedepunktserhöhung aufgrund von Druck:
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Der Siedepunkt einer Flüssigkeit steht in direktem Zusammenhang mit dem Umgebungsdruck. In einem Autoklaven wird der Druck erhöht, um den Siedepunkt von Wasser über die normalen 100 °C auf Meereshöhe hinaus anzuheben. Dieser erhöhte Siedepunkt ermöglicht die Sterilisation von Materialien bei höheren Temperaturen, wodurch Mikroorganismen effektiver abgetötet werden. Das in Autoklaven verwendete Prinzip der Sterilisation durch feuchte Hitze beruht auf diesem erhöhten Siedepunkt und dem daraus resultierenden Hochtemperaturdampf, der in das Material eindringt und es sterilisiert.
Sicherheitsvorkehrungen:
Da es zu einer Überhitzung und einem plötzlichen Siedepunkt kommen kann, muss das aus dem Autoklaven entnommene Material mit Vorsicht behandelt werden. Eine schnelle oder grobe Handhabung kann dazu führen, dass die überhitzte Flüssigkeit explosionsartig kocht. Daher wird den Betreibern von Autoklaven empfohlen, den Autoklaven vorsichtig zu entladen, um solche Vorfälle zu vermeiden.