Pyrolyseöl ist nicht dasselbe wie Rohöl. Pyrolyseöl wird aus Biomasse durch einen Prozess namens Pyrolyse gewonnen, der eine schnelle Erhitzung und Abschreckung in einer sauerstoffarmen Atmosphäre beinhaltet. Bei diesem Prozess entsteht ein komplexes Gemisch aus sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen und Wasser, dessen Eigenschaften sich deutlich von denen des Rohöls unterscheiden.
Zusammensetzung und Eigenschaften:
Pyrolyseöl besteht in erster Linie aus sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen und enthält eine beträchtliche Menge Wasser, in der Regel zwischen 20 und 30 Gewichtsprozent. Diese Zusammensetzung unterscheidet sich deutlich von Rohöl, das hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht und nur wenig Sauerstoff enthält. Das Vorhandensein von Sauerstoff in Pyrolyseöl trägt zu seinem sauren Charakter und seiner Instabilität bei, insbesondere bei Erhitzung.Herstellungsverfahren:
Die Herstellung von Pyrolyseöl beinhaltet die Pyrolyse von Biomasse, d. h. die schnelle Erhitzung von organischem Material unter Ausschluss von Sauerstoff. Dieser Prozess unterscheidet sich von der Bildung von Rohöl, die in geologischen Zeiträumen unter hohen Druck- und Temperaturbedingungen tief im Erdinneren stattfindet. Pyrolyseöl wird bei viel niedrigeren Temperaturen und in einem wesentlich kürzeren Zeitraum als Rohöl hergestellt.
Physikalische und chemische Eigenschaften:
Pyrolyseöl hat einen niedrigeren Heizwert als Erdöl und ist mit Erdölen nicht mischbar. Außerdem hat es eine höhere Dichte als Wasser und enthält oft feste anorganische Stoffe und Kohlenstoffkohle. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Pyrolyseöl nicht für die direkte Verwendung in bestehenden erdölbasierten Infrastrukturen, wenn es nicht erheblich verändert oder behandelt wird.
Verwendungen: