Der Hauptunterschied zwischen der KBr-Methode und der ATR-Methode liegt in der Art der Probenvorbereitung und der direkten Wechselwirkung der Probe mit dem Infrarotlicht. Bei der KBr-Methode wird die Probe mit KBr-Pulver gemischt und zu einem Pellet gepresst, während bei der ATR-Methode die Probe direkt gemessen wird, indem sie gegen ein Prisma mit hohem Brechungsindex gedrückt wird.
KBr-Methode:
Bei der KBr-Methode wird die Probe, in der Regel ein Pulver, mit Kaliumbromid (KBr) gemischt und dann zu einem transparenten Pellet gepresst. Dieses Pellet wird dann zur Analyse in das Spektrometer gelegt. Das KBr dient als Medium, das die Übertragung von Infrarotlicht durch die Probe erleichtert. Ein Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit, die Weglänge zu steuern, indem die Menge der Probe und des KBr im Pellet angepasst wird. Auf diese Weise lässt sich die Signalintensität beeinflussen, was insbesondere beim Nachweis von schwachen Banden oder Spuren von Verunreinigungen nützlich sein kann. Außerdem erfordert die KBr-Methode im Allgemeinen weniger Proben als die ATR-Methode und kann ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis bieten.ATR-Methode:
Bei der ATR-Methode (Attenuated Total Reflection) wird die Probe direkt gegen ein Prisma mit hohem Brechungsindex aus Materialien wie Zinkselenid oder Germanium gehalten. Das Infrarotlicht wird im Inneren des Prismas reflektiert, und die Wechselwirkung dieses Lichts mit der Probe liefert die erforderlichen spektroskopischen Informationen. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Einfachheit der Probenvorbereitung, da kein Pellet gebildet werden muss. Sie ist besonders nützlich für die Analyse der Oberflächeneigenschaften von Proben. Die ATR-Methode erfordert jedoch eine sorgfältige Berücksichtigung der Wellenzahlabhängigkeit der Absorptionsspitzenintensität und der möglichen Spitzenverformung aufgrund des Brechungsindex der Probe, insbesondere bei anorganischen Materialien.
Vergleich und Überlegungen: