Die "Delta 20"-Regel bei der Rotationsverdampfung bezieht sich auf die Temperaturgradienten, die für eine effiziente Lösungsmittelentfernung erforderlich sind. Diese Regel besagt, dass die effektive Dampftemperatur etwa 20°C niedriger sein sollte als die Temperatur des Heizbades und die Temperatur des Kondensators mindestens 20°C niedriger als die effektive Dampftemperatur.
Erläuterung:
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Temperaturgradient zwischen Heizbad und Dampf:
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In einem Rotationsverdampfer wird das Heizbad verwendet, um das Lösungsmittel im Destillierkolben zu erhitzen. Während das Lösungsmittel verdampft, nimmt es Wärme auf, was bedeutet, dass die Temperatur des Dampfes niedriger ist als die Temperatur des Heizbades. Die "Delta 20"-Regel besagt, dass die Temperatur des Dampfes etwa 20 °C niedriger sein sollte als die Temperatur des Bades. Dieses Gefälle gewährleistet, dass das Lösungsmittel effizient verdampft, ohne zu überhitzen, was zu einer Zersetzung der Probe oder einem erhöhten Druck im System führen könnte.Temperaturgefälle zwischen Dampf und Verflüssiger:
Sobald der Dampf den Destillierkolben verlässt, gelangt er in den Kondensator, wo er abgekühlt und verflüssigt wird. Für eine effiziente Kondensation muss der Kondensator deutlich kühler sein als der Dampf. Die "Delta 20"-Regel empfiehlt, dass die Temperatur des Kondensators mindestens 20 °C niedriger sein sollte als die Temperatur des Dampfes. Dieser große Temperaturunterschied trägt dazu bei, dass der Dampf schnell und effektiv kondensiert, nicht in die Umgebung entweicht und das Lösungsmittel effizient aufgefangen wird.
Praktische Anwendung: