Wissen Was sind die 4 Methoden zur Bestimmung der Partikelgröße? Wählen Sie die richtige Technik für Ihr Labor
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Technisches Team · Kintek Solution

Aktualisiert vor 1 Woche

Was sind die 4 Methoden zur Bestimmung der Partikelgröße? Wählen Sie die richtige Technik für Ihr Labor

Die vier Hauptmethoden zur Bestimmung der Partikelgröße sind die Siebanalyse, die direkte Bildanalyse, die statische Lichtstreuung (auch bekannt als Laserbeugung) und die dynamische Lichtstreuung. Obwohl alle vier die Partikelgröße messen, basieren sie auf grundlegend unterschiedlichen Prinzipien und eignen sich für unterschiedliche Materialtypen und Größenbereiche. Die Wahl der Methode ist entscheidend, da sie die Genauigkeit und Relevanz Ihrer Ergebnisse direkt beeinflusst.

Bei der Auswahl der richtigen Partikelgrößenbestimmungsmethode geht es nicht darum, die „beste“ zu finden, sondern die am besten geeignete. Ihre Entscheidung sollte von dem erwarteten Partikelgrößenbereich Ihrer Probe, den benötigten Informationen (z. B. Größe vs. Form) und der Beschaffenheit des Materials selbst geleitet werden.

Ein genauerer Blick auf jede Methode

Jede Technik bietet ein einzigartiges Fenster in die Welt der Partikel. Das Verständnis ihrer Funktionsweise ist der erste Schritt zur Auswahl des richtigen Werkzeugs für Ihre Analyse.

Siebanalyse: Der traditionelle Standard

Die Siebanalyse ist die traditionellste und intuitivste Methode. Sie beinhaltet das Durchleiten einer Probe durch einen Stapel von Drahtgewebesiebenen mit progressiv kleiner werdenden Öffnungen.

Das Material wird physikalisch in verschiedene Größenfraktionen getrennt, je nachdem, auf welchem Sieb es zurückgehalten wird. Das Gewicht des Materials auf jedem Sieb wird gemessen, um eine Partikelgrößenverteilung zu erstellen.

Diese Technik ist robust, kostengünstig und ideal für die Charakterisierung größerer, trockener, rieselfähiger Granulate, typischerweise solcher, die größer als 45 Mikrometer sind.

Direkte Bildanalyse: Sehen heißt Glauben

Diese Methode verwendet Mikroskopie und eine Digitalkamera, um Bilder einzelner Partikel aufzunehmen. Eine Software analysiert diese Bilder dann, um verschiedene Größen- und, was entscheidend ist, Formparameter zu messen.

Es gibt zwei Haupttypen:

  • Statische Bildanalyse: Partikel werden auf einem Objektträger verteilt und im Ruhezustand gemessen.
  • Dynamische Bildanalyse: Partikel fließen an der Kameralinse vorbei und werden in Bewegung gemessen.

Die Bildanalyse ist einzigartig in ihrer Fähigkeit, direkte visuelle Informationen zu liefern und zwischen Partikeln unterschiedlicher Formen, nicht nur Größen, zu unterscheiden.

Statische Lichtstreuung (SLS): Größenbestimmung mit Lichtmustern

Oft als Laserbeugung (LD) bezeichnet, ist dies eine sehr beliebte und automatisierte Methode. Ein Laserstrahl wird durch eine dispergierte Partikelprobe geleitet, und das von den Partikeln gestreute Licht wird von einer Reihe von Detektoren gemessen.

Das zugrunde liegende Prinzip ist einfach: Größere Partikel streuen Licht in kleinen Winkeln, während kleinere Partikel Licht in weiten Winkeln streuen. Ein Algorithmus berechnet dann die Partikelgrößenverteilung, die das gemessene Streumuster erzeugen würde.

SLS ist extrem schnell und deckt einen sehr breiten Messbereich ab, von Nanometern bis Millimetern, was sie vielseitig für alles von feinen Pulvern bis hin zu Emulsionen macht.

Dynamische Lichtstreuung (DLS): Messung der Nanopartikelbewegung

Die Dynamische Lichtstreuung ist der Goldstandard für Partikel im Submikron- und Nanometerbereich. Sie funktioniert, indem Partikel, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind, beleuchtet werden und die schnellen Intensitätsschwankungen des gestreuten Lichts gemessen werden.

Diese Schwankungen werden durch die zufällige Bewegung der Partikel aufgrund der Brownschen Bewegung verursacht. Kleinere Partikel bewegen sich schneller durch die Flüssigkeit, während größere Partikel sich langsamer bewegen. Die Rate dieser Schwankung korreliert direkt mit der Partikelgröße.

DLS ist ausschließlich für sehr kleine Partikel in einer Flüssigsuspension geeignet und kann nicht direkt für Trockenpulver verwendet werden.

Die Abwägungen verstehen: Methode vs. Material

Keine einzelne Methode ist perfekt für alle Anwendungen. Die wichtigsten Abwägungen bestehen zwischen dem Größenbereich, der Art der erhaltenen Informationen und der Beschaffenheit Ihrer Probe.

Partikelgrößenbereich

Der effektive Bereich jeder Methode ist der wichtigste Unterscheidungsfaktor.

  • Siebanalyse: Am besten für grobe Materialien > 45 µm (Mikrometer).
  • Laserbeugung (SLS): Extrem breiter Bereich, von ca. 10 nm bis zu mehreren Millimetern.
  • Dynamische Lichtstreuung (DLS): Spezialisiert auf den Nanobereich, typischerweise von ca. 1 nm bis ca. 1 µm.
  • Bildanalyse: Sehr flexibel, hängt aber von der verwendeten Vergrößerung und Optik ab.

Der „Äquivalente Kugel-Durchmesser“

Mit Ausnahme der Bildanalyse messen die meisten Methoden nicht die tatsächliche Form des Partikels. Sie messen eine Eigenschaft (wie gestreutes Licht oder Volumen) und geben einen äquivalenten Kugel-Durchmesser an.

Dies ist der Durchmesser einer perfekten Kugel, die das gleiche Signal erzeugen würde. Bei nicht-sphärischen Partikeln wie Nadeln oder Flocken kann dies zu unterschiedlichen Ergebnissen zwischen den Methoden führen. Die Bildanalyse ist der einzige Weg, diese Formunterschiede zu quantifizieren.

Zustand der Probe: Trocken vs. Nass

Der natürliche Zustand Ihrer Probe leitet ebenfalls die Wahl. Die Siebanalyse wird typischerweise an trockenen Pulvern durchgeführt. DLS erfordert, dass die Probe in einer Flüssigkeit suspendiert ist. Laserbeugung und Bildanalyse verfügen oft über Zubehör, um sowohl Trockenpulver als auch Flüssigsuspensionen zu handhaben.

Die richtige Methode für Ihr Ziel auswählen

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, gleichen Sie die Stärken der Methode mit Ihrem primären Analyseziel ab.

  • Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf der Qualitätskontrolle von großen, körnigen Materialien liegt: Die Siebanalyse ist Ihr zuverlässigster und kostengünstigster Ausgangspunkt.
  • Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf der schnellen Charakterisierung von feinen Pulvern oder Emulsionen über einen weiten Größenbereich liegt: Die Statische Lichtstreuung (Laserbeugung) bietet die beste Kombination aus Geschwindigkeit, Bereich und Automatisierung.
  • Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf der Arbeit mit Nanopartikeln, Proteinen oder Kolloiden in einer Flüssigkeit liegt: Die Dynamische Lichtstreuung ist der Industriestandard für den Submikronbereich.
  • Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf der Untersuchung der Partikelform oder der visuellen Überprüfung der Ergebnisse anderer Methoden liegt: Die Direkte Bildanalyse liefert eine unschätzbare visuelle Bestätigung und Formmetriken, die keine andere Methode bieten kann.

Letztendlich befähigt Sie das Verständnis der Prinzipien hinter jeder Methode dazu, die Technik auszuwählen, die die genauesten und relevantesten Daten für Ihre spezifische Herausforderung liefert.

Zusammenfassungstabelle:

Methode Am besten geeignet für (Größenbereich) Schlüsselprinzip Zustand der Probe
Siebanalyse Grobe Materialien (> 45 µm) Physikalische Trennung nach Maschenweite Trockene Pulver
Statische Lichtstreuung (SLS/Laserbeugung) Breiter Bereich (10 nm - mm) Streuwinkel des Lichts Trockene Pulver oder Flüssigsuspensionen
Dynamische Lichtstreuung (DLS) Nanopartikel (1 nm - 1 µm) Geschwindigkeit der Brownschen Bewegung Flüssigsuspensionen
Direkte Bildanalyse Formanalyse & Verifizierung Mikroskopie & digitale Bildgebung Trocken oder nass, je nach Aufbau

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