Der Unterschied zwischen Nasssack- und Trockenbeutel-CIP (Cold Isostatic Pressing) liegt in der Art und Weise, wie das Pulvermaterial eingeschlossen und verdichtet wird.
Beim Wet-Bag-Verfahren wird das Pulvermaterial in eine Form eingefüllt und außerhalb des Hochdruckbehälters luftdicht verschlossen. Die Form wird dann zusammen mit dem Pulver in eine Hochdruckflüssigkeit in einem Druckbehälter getaucht. Isostatischer Druck wird auf die Außenflächen der Form ausgeübt, um das Pulver in die gewünschte Form zu pressen. Nach Abschluss des Pressvorgangs wird der gesamte Beutel aus der Druckkammer entnommen, und das Teil wird durch Aufschneiden des Beutels gewonnen. Diese Methode eignet sich für verschiedene Arten der Produktion kleinerer Mengen von kompliziert geformten oder großformatigen Produkten sowie für die Erprobung der Produktion.
Beim Dry-Bag-Verfahren hingegen ist eine flexible Membran in den Druckbehälter eingebaut, die während aller Presszyklen verwendet wird. Das pulverförmige Material befindet sich im flexiblen Formbeutel, der in den Druckbehälter eingesetzt wird. Die flexible Form kommt nicht direkt mit der Druckflüssigkeit in Kontakt, da die Membran die Druckflüssigkeit von der Form isoliert. Dieses Verfahren ist sauberer, da die flexible Form nicht mit nassem Pulver verunreinigt wird. Außerdem ist weniger Reinigung des Behälters erforderlich. Das Dry-Bag-Verfahren ist für die automatisierte Massenproduktion von Pulverprodukten geeignet und zeichnet sich durch schnelle Zyklen aus.
Sowohl das Nasssack- als auch das Trockensack-CIP-Verfahren werden für das kaltisostatische Pressen eingesetzt, eine Festkörperfertigungstechnologie zur Konsolidierung von Metall- und Keramikpulvern. Das Nasssack-CIP-Verfahren ist eher manuell und eignet sich für experimentelle Forschung und Kleinserienproduktion, während das Trockenbeutel-CIP-Verfahren stärker automatisiert ist und die Herstellung von Großserien mit relativ einfachen Formen ermöglicht.
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