Bei der Nassvermahlung, einem zentralen Prozess der Partikelzerkleinerung, werden feste Partikel in einem flüssigen Medium mit kleinen, kugelförmigen Mahlkörpern, den so genannten "Beads", dispergiert. Diese Methode ist in verschiedenen Industriezweigen, darunter Pharmazeutika, Farben und Beschichtungen, von entscheidender Bedeutung, da sich mit ihr die Partikelgrößenverteilung fein steuern und die Produktgleichmäßigkeit verbessern lässt.
Prozess-Übersicht:
Beim Nassmahlverfahren wird zunächst eine Aufschlämmung von Feststoffpartikeln in eine mit Perlen gefüllte Kammer eingebracht. Die Perlen, die in der Regel aus Materialien wie Glas, Keramik oder Stahl bestehen, sind so konzipiert, dass sie die Partikel durch mechanische Energie und kinetische Stöße effizient zerkleinern. Die Aufschlämmung wird durch die Mahlkammer zirkuliert, wo die Perlen mit den Partikeln zusammenstoßen und sie in kleinere Größen zerkleinern.Wirkmechanismus:
Der primäre Mechanismus des Nassmahlens besteht in der Übertragung von mechanischer Energie von den Perlen auf die Partikel. Diese Energieübertragung erfolgt durch Kollisionen, bei denen die Perlen, angetrieben durch die Rotation der Mühle, mit großer Kraft auf die Partikel treffen. Der durch diese Zusammenstöße verursachte Aufprall und Abrieb führt zur Fragmentierung der Partikel. Darüber hinaus unterstützt das flüssige Medium die Dispersion und Kühlung, wodurch ein übermäßiger Wärmestau verhindert und die Integrität der Partikel erhalten wird.
Vorteile und Anwendungen:
Das Nassmahlen bietet gegenüber anderen Mahltechniken mehrere Vorteile. Es eignet sich besonders gut für Materialien, die klebrig, elastisch oder leicht verformbar sind und auf andere Verfahren wie das Strahlfräsen möglicherweise nicht gut reagieren. Das Verfahren ist äußerst vielseitig und kann sehr feine Partikelgrößen erzielen, oft bis zu einigen Mikrometern, was bei Anwendungen, die eine hohe Präzision erfordern, von entscheidender Bedeutung ist, z. B. in der pharmazeutischen Industrie, wo die Partikelgröße von Medikamenten die Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit erheblich beeinflussen kann.
Herausforderungen und Überlegungen: