Das beim Löten üblicherweise verwendete Schutzgas ist Argon, das aufgrund seiner inerten Eigenschaften, die Reaktionen mit den zu lötenden Metallen verhindern, bevorzugt wird. Argon ist besonders geeignet, da es mit keinem der Metalle reagiert, die in Vakuumöfen wärmebehandelt oder gelötet werden. Dies macht es zu einer ausgezeichneten Wahl für die Aufrechterhaltung einer kontrollierten Atmosphäre, die frei von Oxidationsmitteln, Sauerstoff und Wasser ist, die für den Lötprozess nachteilig sind.
Argon als Schutzgas:
Argon ist ein inertes Gas, d. h., es geht unter normalen Bedingungen nicht ohne weiteres chemische Reaktionen ein. Diese Eigenschaft ist beim Hartlöten von entscheidender Bedeutung, da es darum geht, Oxidation zu verhindern und die Integrität der zu verbindenden Metalle zu erhalten. Die Verwendung von Argon trägt dazu bei, eine neutrale Umgebung zu schaffen, die den Lötprozess nicht beeinträchtigt. Argon wird häufig in Vakuumöfen für Unterdrucklötanwendungen, zur schnellen Abkühlung und als Gasatmosphäre zur Verbesserung der Wärmeleitung zwischen Bauteilen verwendet.Reinheitsanforderungen:
Die Reinheit des Argons, das beim Hartlöten verwendet wird, ist entscheidend. Höhere Reinheitsgrade sind in der Regel erforderlich, um die Wirksamkeit der Abschirmung zu gewährleisten. Wenn die Oberflächen von Edelstahl jedoch mit Kupfer oder Nickel beschichtet sind, können die Anforderungen an die Reinheit des Argons etwas gelockert werden. Dies liegt daran, dass diese Beschichtungen dazu beitragen können, das Basismetall vor Oxidation zu schützen, wodurch der Bedarf an extrem hochreinem Argon sinkt.
Zusätzliche Überlegungen:
Zur weiteren Verbesserung des Lötprozesses, insbesondere bei Oberflächen aus rostfreiem Stahl, können BF3-Gasflussmittel oder selbstfließende Lote mit Lithium oder Bor verwendet werden. Diese Materialien helfen bei der Entfernung des Oxidfilms, der sich natürlicherweise auf rostfreiem Stahl bildet, und erleichtern das Fließen des Lotes und die Integrität der Verbindung. Die Anforderungen an das Vakuumlöten von rostfreiem Stahl werden auch durch die Löttemperatur beeinflusst; höhere Temperaturen können einen niedrigeren Vakuumgrad ermöglichen.Alternative Gase:
Obwohl Argon das bevorzugte Schutzgas ist, können Alternativen wie Stickstoff, Helium und sogar Wasserstoff unter kontrollierten Bedingungen verwendet werden. Stickstoff wird oft aus Kostengründen gewählt und muss einen Taupunkt von weniger als 51 °C haben, um wirksam zu sein. Helium und Chlor sind ebenfalls möglich, werden aber seltener eingesetzt. Wasserstoff kann zur Verhinderung von Oxidation verwendet werden, ist aber aufgrund seiner Entflammbarkeit und Explosionsgefahr riskant.