Das Vakuum-Heißpressen ist ein spezielles Herstellungsverfahren, das vor allem für Werkstoffe eingesetzt wird, die aufgrund niedriger Diffusionskoeffizienten nicht bis zu einer hohen Dichte sinken, oder wenn ein porenfreier Zustand für optimale mechanische, thermische oder optische Eigenschaften erforderlich ist. Bei diesem Verfahren werden Werkstoffe in einer Vakuumumgebung mit Wärme und Druck beaufschlagt, wodurch Phasenumwandlungen, Sinterungen oder Festphasenreaktionen begünstigt werden. Das Verfahren ist besonders effektiv bei einfachen Formen wie Platten, Blöcken und Zylindern, aber mit fortschrittlichen Formen können auch komplexere Formen hergestellt werden.
Ausführliche Erläuterung:
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Prozess-Übersicht:
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Beim Vakuum-Heißpressen werden die Werkstoffe in eine Vakuum-Heißpresse eingelegt, die im Wesentlichen aus einer Heißpressplatte in einer Vakuum-Unterdruckkammer besteht. Die Materialien werden hohen Temperaturen (bis zu 2600 °C) und Drücken (zwischen 50 kN und 800 Tonnen) ausgesetzt, die für den Sinter- und Verdichtungsprozess entscheidend sind. Diese Umgebung trägt dazu bei, Hohlräume und Korngrenzen zu beseitigen, was zu einer kompakteren und dichteren Materialstruktur führt.Anwendbarkeit und Beschränkungen:
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Das Verfahren eignet sich besonders für Werkstoffe, die eine hohe Dichte und Reinheit erfordern, wie Keramiken und bestimmte Verbundwerkstoffe. Beispiele hierfür sind Siliziumnitrid, Borkarbid und PLZT (Bleilanthan-Zirkon-Titanat). Das Verfahren ist jedoch auf Teile mit relativ einfacher Geometrie beschränkt, da die Pressmatrizen und die Gleichmäßigkeit der Druckverteilung begrenzt sind.
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Technologische Details:
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Der Vakuum-Warmpressofen ist mit verschiedenen Heizelementen wie Graphit- oder Molybdän-Heizungen ausgestattet und kann ein- oder beidseitig mit Druck beaufschlagt werden. Die Wahl des Heizelements und der Druckbeaufschlagungsmethode hängt vom Material und der erforderlichen Heiztemperatur ab. Die gleichzeitige Anwendung von Wärme und Druck unterstützt die Stoffübertragungsprozesse, wie z. B. die Diffusion und den Kontakt zwischen den Pulverteilchen, die für das Sintern entscheidend sind.Vorteile:
Zu den Hauptvorteilen des Vakuum-Heißpressens gehört die Möglichkeit, Teile mit hoher Dichte und minimaler Porosität herzustellen, was die mechanischen, thermischen und optischen Eigenschaften der Materialien verbessert. Darüber hinaus kann das Verfahren die Sinterzeiten und -temperaturen erheblich reduzieren und die Korngröße des gesinterten Materials effektiv steuern, was zu verbesserten Materialeigenschaften führt.