Hartlöten ist ein weit verbreitetes Verbindungsverfahren, bei dem ein Zusatzmetall in die Verbindung zwischen zwei oder mehr Metallteilen eingeschmolzen wird. Die Wahl der Lötmetalle und -legierungen hängt von den zu verbindenden Materialien, der erforderlichen Festigkeit und den Betriebsbedingungen der Endmontage ab. Zu den häufig verwendeten Hartloten gehören Silber-Kupfer, Kupfer-Zink, Kupfer-Phosphor, Palladium und Nickel. Beim Hartlöten von Edelstahl werden auch zusätzliche Optionen wie Zinn-Blei-Lot, manganbasiertes Lot und Edelmetall-Füllmetalle eingesetzt. Jedes Zusatzmetall hat spezifische Eigenschaften, wie z. B. Schmelzpunkt, Fließeigenschaften und Kompatibilität mit Grundmetallen, wodurch es für bestimmte Anwendungen geeignet ist. Das Verständnis dieser Materialien und ihrer Eigenschaften ist für die Auswahl des richtigen Zusatzmetalls für eine bestimmte Lötaufgabe von entscheidender Bedeutung.
Wichtige Punkte erklärt:

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Silber-Kupfer-Legierungen:
- Silber-Kupfer-Legierungen gehören aufgrund ihrer hervorragenden Fließeigenschaften, guten Benetzungseigenschaften und moderaten Schmelztemperaturen zu den am häufigsten verwendeten Hartloten.
- Diese Legierungen werden häufig zum Verbinden von Kupfer, Messing und Edelstahl verwendet und sorgen für starke, korrosionsbeständige Verbindungen.
- Der Zusatz anderer Elemente wie Zink oder Cadmium kann ihre Eigenschaften weiter verbessern, allerdings wird Cadmium aus Umweltgründen zunehmend vermieden.
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Kupfer-Zink-Legierungen:
- Kupfer-Zink-Füllmetalle (Messing) werden aufgrund ihrer hohen Festigkeit und relativ geringen Kosten häufig zum Hartlöten von Stahl und Gusseisen verwendet.
- Diese Legierungen haben im Vergleich zu silberbasierten Füllstoffen höhere Schmelzpunkte und eignen sich daher für Anwendungen, die eine höhere Temperaturbeständigkeit erfordern.
- Aufgrund von Kompatibilitätsproblemen sind sie jedoch möglicherweise nicht ideal für die Verbindung von Nichteisenmetallen wie Aluminium oder Magnesium.
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Kupfer-Phosphor-Legierungen:
- Kupfer-Phosphor-Legierungen sind speziell für das Hartlöten von Kupfer und Kupferlegierungen konzipiert, da sie selbstfließend sind und kein zusätzliches Flussmittel erfordern.
- Diese Zusatzmetalle sind kostengünstig und bieten eine gute elektrische Leitfähigkeit, was sie ideal für Elektro- und Sanitäranwendungen macht.
- Aufgrund der Bildung spröder Phosphide sind sie jedoch nicht für Eisenmetalle oder nickelhaltige Legierungen geeignet.
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Legierungen auf Palladiumbasis:
- Füllmetalle auf Palladiumbasis werden in Hochleistungsanwendungen wie Luft- und Raumfahrt und Elektronik eingesetzt, wo hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit von entscheidender Bedeutung sind.
- Diese Legierungen verfügen über hervorragende Benetzungseigenschaften und können eine Vielzahl von Metallen verbinden, darunter Edelstahl, Nickel und Titan.
- Ihre hohen Kosten beschränken ihren Einsatz auf spezielle Anwendungen.
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Nickelbasierte Legierungen:
- Nickelbasierte Füllmetalle werden aufgrund ihrer außergewöhnlichen Festigkeit und Beständigkeit gegen Oxidation und Korrosion bevorzugt für Hochtemperaturanwendungen wie Gasturbinen und chemische Verarbeitungsanlagen verwendet.
- Diese Legierungen eignen sich zum Verbinden von Nickelbasis-Superlegierungen, Edelstahl und anderen Hochtemperaturmaterialien.
- Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sind häufig spezielle Löttechniken wie Vakuumlöten oder Hartlöten in kontrollierter Atmosphäre erforderlich.
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Zusatzmetalle für Edelstahl:
- Das Hartlöten von Edelstahl erfordert Zusatzmetalle, die seinen einzigartigen Eigenschaften wie hohem Chromgehalt und geringer Wärmeleitfähigkeit standhalten.
- Zu den gängigen Optionen gehören Füllmetalle auf Silber-, Kupfer-, Mangan- und Nickelbasis sowie Edelmetallfüllstoffe wie Gold und Platin.
- Zinn-Blei-Lot wird auch für Niedertemperaturanwendungen verwendet, ist jedoch aufgrund von Umweltvorschriften weniger verbreitet.
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Überlegungen zur Verhinderung von Verzerrungen:
- Obwohl dies nicht direkt mit der Auswahl des Zusatzwerkstoffs zusammenhängt, ist die Vermeidung von Verformungen beim Löten für die Aufrechterhaltung der Integrität der Verbindung von entscheidender Bedeutung.
- Techniken wie das Entspannen von Teilen vor dem Löten, die Verwendung starrer Vorrichtungen und die Konstruktion von Teilen, die Verformungen widerstehen, können Verformungen minimieren.
- Trotz dieser Maßnahmen kann es insbesondere bei komplexen Baugruppen oder dünnwandigen Bauteilen zu Verzerrungen kommen.
Durch das Verständnis der Eigenschaften und Anwendungen dieser Hartlote können Hersteller und Ingenieure fundierte Entscheidungen treffen, um starke, zuverlässige und dauerhafte Verbindungen zu erreichen, die auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind.
Übersichtstabelle:
Füllmetall | Schlüsseleigenschaften | Allgemeine Anwendungen |
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Silber-Kupfer | Hervorragender Verlauf, gute Benetzung, mäßiger Schmelzpunkt | Kupfer, Messing, Edelstahl |
Kupfer-Zink | Hohe Festigkeit, niedrige Kosten, hoher Schmelzpunkt | Stahl, Gusseisen |
Kupfer-Phosphor | Selbstfließend, kostengünstig, gute elektrische Leitfähigkeit | Kupfer und Kupferlegierungen (Elektrotechnik, Sanitär) |
Auf Palladiumbasis | Hohe Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit, hervorragende Benetzung | Luft- und Raumfahrt, Elektronik (Edelstahl, Nickel, Titan) |
Auf Nickelbasis | Hochtemperaturbeständigkeit, Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit | Gasturbinen, chemische Verarbeitung (Nickel-Superlegierungen, Edelstahl) |
Edelstahl | Kompatibel mit hohem Chromgehalt, geringer Wärmeleitfähigkeit | Silber, Kupfer, Mangan, Nickel und Edelmetallfüllstoffe (Gold, Platin) |
Zinn-Blei-Lot | Niedertemperaturanwendungen (aus Umweltgründen seltener) | Niedrigtemperaturlöten von Edelstahl |
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