Niedertemperaturhartlote sind Spezialwerkstoffe, die zum Verbinden von Metallen bei Temperaturen verwendet werden, die deutlich unter dem Schmelzpunkt der zu verbindenden Metalle liegen. Diese Legierungen sind von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Integrität und der Eigenschaften der Grundwerkstoffe, insbesondere bei Anwendungen mit temperaturempfindlichen Werkstoffen oder komplexen Baugruppen, bei denen hohe Temperaturen Schäden oder Verformungen verursachen könnten.
Zusammensetzung und Arten von Niedertemperaturloten:
Niedertemperaturhartlote basieren in der Regel auf dem Al-Si-System, wobei der Siliziumgehalt im Allgemeinen zwischen 7 % und 12 % liegt. Das Al-Si-System mit 11,7 % Silizium ist ein eutektisches System, d. h. es hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als jedes seiner Bestandteile. Diese eutektische Zusammensetzung schmilzt bei 577 °C und wird üblicherweise zum Löten verschiedener Aluminiumlegierungen verwendet. Durch den Zusatz von Elementen wie Magnesium können diese Legierungen weiter modifiziert werden, um ihre Löteigenschaften zu verbessern, z. B. die Zähigkeit und Biegefestigkeit der Lötverbindung.Anwendungen und Methoden:
Diese Legierungen werden in verschiedenen Lötverfahren verwendet, darunter Vakuumlöten, Löten an Luft mit Flussmittel und Löten unter reduzierender Atmosphäre. Das Vakuumlöten eignet sich besonders gut für Aluminiumlegierungen, da es Oxidation verhindert und eine feste, saubere Verbindung gewährleistet. Für nichtrostende Stähle werden häufig Niedertemperatur-Silberhartlote verwendet, die typischerweise einen Schmelzbereich von 600-710°C haben.
Überlegungen zur Verwendung:
Bei der Verwendung von Niedertemperaturloten ist es wichtig, die niedrigstmögliche Löttemperatur innerhalb des empfohlenen Bereichs zu halten, um eine Beschädigung der Grundwerkstoffe zu vermeiden. Die Löttemperatur sollte mindestens 25°C über der Liquidustemperatur des Hartlots liegen. Die Zeit, die bei der Löttemperatur verbracht wird, sollte ausreichen, um eine gleichmäßige Erwärmung aller Teile der Baugruppe zu gewährleisten, und liegt normalerweise zwischen 5 und 10 Minuten. Nach dem Löten sollte die Baugruppe vor dem Abschrecken auf eine Temperatur unterhalb der Solidustemperatur des Hartlots abgekühlt werden, um zu verhindern, dass die geschmolzene Legierung aus der Verbindung verdrängt wird.
Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen: