Forscher arbeiten an mehreren Fronten aktiv daran, Biokraftstoffe billiger zu machen. Zu den wichtigsten Strategien gehören die Senkung der mit der Biomasseverarbeitung verbundenen Kosten, die Verbesserung der Effizienz der Biokraftstoffproduktionsverfahren und die Entwicklung wirksamerer Katalysatoren. Darüber hinaus konzentriert man sich darauf, Bioöl nicht nur für Kraftstoffe, sondern auch für die Herstellung wertvoller Chemikalien zu verwenden, die zu einem höheren Preis verkauft werden können. Es werden auch Anstrengungen unternommen, die Biokraftstoffproduktion in bestehende Raffinerien für fossile Kraftstoffe zu integrieren, um die vorhandene Infrastruktur zu nutzen und die Kosten zu senken.
Kostenreduzierung und Effizienzverbesserung:
Einer der wichtigsten Ansätze, um Biokraftstoffe billiger zu machen, besteht in der Senkung der Investitionskosten, der Betriebs- und Wartungskosten und der Verbesserung der Gesamteffizienz des Biokraftstoffproduktionsprozesses. Dies ist vergleichbar mit den Herausforderungen, die sich bei der Erdgasreformierung stellen. Das NREL-Labor der US-Regierung hat beispielsweise geschätzt, dass der Mindestverkaufspreis pro Gallone eines Drop-in-Kraftstoffs, der aus dem derzeitigen Schnellpyrolyseöl hergestellt wird, bei etwa 2,53 Dollar pro Gallone liegt. Durch die Verbesserung dieser Aspekte können die Kosten für Biokraftstoffe erheblich gesenkt werden.Entwicklung wirksamerer Katalysatoren:
Durch den Einsatz von Katalysatoren im Pyrolyseprozess kann ein hochwertigeres Bioöl erzeugt werden, das sich leichter zu Drop-in-Kraftstoffen aufbereiten lässt. Dieses Verfahren wurde von Unternehmen wie KiOR bereits im kommerziellen Maßstab demonstriert. Ziel ist es, kohlenstoffeffizientere und kostengünstigere Katalysatoren zu entwickeln. Das NREL schätzt, dass der Mindestverkaufspreis für eine Gallone aus katalytischer Pyrolyse gewonnenen Benzins schließlich bei 1,28 Dollar pro Gallone liegen könnte. Mehrere Forschungsgruppen arbeiten aktiv an der Entwicklung selektiverer Katalysatoren, um diese niedrigeren Kosten zu erreichen.
Nutzung von Bioöl für die chemische Produktion:
Bioöl enthält wertvolle substituierte Phenole und Aromaten, die abgetrennt und mit einem erheblichen Aufschlag gegenüber Kraftstoff verkauft werden können. Unternehmen wie Ensyn, UOP und Anellotech erforschen diese Möglichkeit. Durch die Diversifizierung der Verwendung von Bioöl in der chemischen Produktion kann die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Biokraftstoffproduktion verbessert werden.Integration in bestehende Raffinerien:
Es werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Aufbereitung von Bioöl in bestehende Raffinerien für fossile Brennstoffe zu integrieren. Dieser Ansatz nutzt die vorhandene Infrastruktur und kann die mit der Biokraftstoffherstellung verbundenen Kosten senken. In einer kürzlich durchgeführten Pilotstudie wurden Gasöl und Bioöl erfolgreich in handelsüblichen FCC-Reaktoren gemeinsam verarbeitet, was auf einen vielversprechenden Weg zur Verarbeitung von Bioöl in einer Kohlenwasserstoffraffinerie hindeutet.