Sputtern und Elektronenstrahlverdampfung sind beides Formen der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD), die zur Herstellung dünner Schichten verwendet werden. Sie haben jedoch unterschiedliche Abscheideverfahren und Eigenschaften.
Beim Sputtern werden energiereiche Plasmaatome, in der Regel Argon, auf ein negativ geladenes Ausgangsmaterial geschossen. Durch den Aufprall der energiereichen Atome brechen Atome aus dem Ausgangsmaterial ab und haften an einem Substrat, wodurch ein dünner Film entsteht. Das Sputtern erfolgt in einem geschlossenen Magnetfeld und wird im Vakuum durchgeführt. Es wird bei einer niedrigeren Temperatur als die Elektronenstrahlverdampfung durchgeführt und hat eine geringere Abscheidungsrate, insbesondere bei Dielektrika. Allerdings bietet das Sputtern eine bessere Beschichtungsdeckung für komplexe Substrate und ermöglicht die Herstellung hochreiner Dünnschichten.
Andererseits ist die Elektronenstrahlverdampfung eine Form der thermischen Verdampfung. Dabei wird ein Elektronenstrahl auf ein Ausgangsmaterial gerichtet, um sehr hohe Temperaturen zu erzeugen, so dass das Material verdampft. Die Elektronenstrahlverdampfung findet in einer Vakuum- oder Abscheidekammer statt. Dieses Verfahren eignet sich besser für die Serienfertigung großer Mengen und für optische Dünnfilmbeschichtungen. Es eignet sich jedoch nicht für die Beschichtung der inneren Oberfläche komplexer Geometrien und kann aufgrund der Degradation des Filaments zu ungleichmäßigen Verdampfungsraten führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hauptunterschiede zwischen Sputtern und Elektronenstrahlverdampfung folgende sind:
1. Abscheidungsprozess: Beim Sputtern werden Atome aus einem Ausgangsmaterial durch energiereiche Plasmaatome zerstäubt, während bei der Elektronenstrahlverdampfung hohe Temperaturen zur Verdampfung des Ausgangsmaterials verwendet werden.
2. Die Temperatur: Das Sputtern erfolgt bei einer niedrigeren Temperatur als die Elektronenstrahlverdampfung.
3. Abscheiderate: Die Elektronenstrahlverdampfung hat in der Regel eine höhere Abscheiderate als das Sputtern, insbesondere bei Dielektrika.
4. Beschichtungsabdeckung: Das Sputtern bietet eine bessere Beschichtungsdeckung für komplexe Substrate.
5. Anwendungen: Die Elektronenstrahlverdampfung wird eher für die Serienfertigung großer Mengen und für optische Dünnfilmbeschichtungen verwendet, während das Sputtern für Anwendungen eingesetzt wird, die einen hohen Automatisierungsgrad erfordern.
Es ist wichtig, diese Unterschiede bei der Auswahl des geeigneten Verfahrens für eine bestimmte PVD-Anwendung zu berücksichtigen.
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