Das Standardverhältnis von Probe zu Kaliumbromid (KBr) bei der FTIR-Analyse beträgt ungefähr 1:100. Das bedeutet, dass Ihre Probe etwa 1 % der Gesamtmasse ausmachen sollte, wobei die restlichen 99 % aus KBr bestehen. Diese starke Verdünnung ist unerlässlich für die Herstellung eines transparenten Pellets, das die Infrarotstrahlung passieren lässt, sodass Sie ein klares und interpretierbares Spektrum erhalten.
Das Proben-zu-KBr-Verhältnis von 1:100 ist ein sorgfältig ausgewogener Kompromiss. Sein Zweck ist es, die Probenmoleküle gleichmäßig in einer infrarotdurchlässigen Matrix zu dispergieren, eine Übersättigung des Signals zu verhindern und gleichzeitig sicherzustellen, dass genügend Analyten für ein starkes, klares Spektrum vorhanden ist.

Das Prinzip hinter der KBr-Pellet-Methode
Das Verständnis, warum diese spezielle Präparationsmethode verwendet wird, ist der Schlüssel zur Beherrschung der Technik und zur Fehlerbehebung bei Ihren Ergebnissen. Das Ziel ist nicht nur, die Probe in das Spektrometer zu bekommen, sondern dies auf eine Weise zu tun, die genaue Daten liefert.
Warum Kaliumbromid?
Die Wahl von KBr ist bewusst getroffen. Es ist ein Salz, das über einen weiten Frequenzbereich transparent für Infrarotstrahlung ist. Das bedeutet, dass es das Licht selbst nicht absorbiert und keine störenden Peaks zu Ihrem Spektrum hinzufügt. Es dient effektiv als ein festes, nicht reaktives „Fenster“, durch das Ihre Probe analysiert werden kann.
Das Ziel der Verdünnung
Wenn eine Probe zu konzentriert ist, absorbieren ihre stärksten Absorptionsbanden das gesamte Infrarotlicht bei diesen Frequenzen. Dieses Phänomen, bekannt als Totalsättigung, führt dazu, dass die Peaks „abgeflacht“ erscheinen. Wenn ein Peak abgeflacht ist, verlieren Sie alle quantitativen Informationen und verzerren die wahre Form des spektralen Bandes.
Die 1:100-Verdünnung verteilt die Probenmoleküle weit auseinander und stellt sicher, dass selbst bei den stärksten Absorptionsfrequenzen noch etwas Licht zum Detektor gelangen kann.
Erreichen einer homogenen Mischung
Das Verhältnis ist nur dann wirksam, wenn die Probe gleichmäßig dispergiert im KBr verteilt ist. Wenn die Probe verklumpt ist, erhalten Sie ein Spektrum schlechter Qualität mit einer abfallenden Basislinie und verzerrten Peaks. Gründliches Mahlen ist notwendig, um die Partikelgröße zu reduzieren und die Komponenten zu einem homogenen Pulver zu vermischen.
Praktische Schritte zur Pelletherstellung
Die Einhaltung eines konsistenten Verfahrens ist entscheidend für die Herstellung hochwertiger, reproduzierbarer Pellets. Für eine Standardpresse von 13 mm (oder 1/2 Zoll) ist der Vorgang unkompliziert.
Berechnung der Masse
Bestimmen Sie zunächst die Gesamtmasse des Pellets. Ein übliches Ziel sind 200–250 mg der Gesamtmischung.
Unter Verwendung des 1:100-Verhältnisses würde ein 200-mg-Pellet 2 mg Probe und 198 mg KBr erfordern. Die Verwendung einer präzisen Analysenwaage ist für diesen Schritt von entscheidender Bedeutung.
Der Mahlvorgang
Geben Sie die abgewogene Probe und das KBr in einen Achatmörser und Stößel. Mahlen Sie die Mischung mehrere Minuten lang gründlich. Das Ziel ist ein feines, gleichmäßiges Pulver, das wie Mehl aussieht. Dieser Schritt reduziert die Partikelgröße, um die Lichtstreuung zu minimieren und eine gleichmäßige Verteilung der Probe zu gewährleisten.
Anwendung von Druck
Übertragen Sie das gemahlene Pulver in Ihre Pelletpresse. Eine typische „Faustregel“ für eine 13-mm-Presse besteht darin, mit einer hydraulischen Presse eine Last von etwa 10 Tonnen aufzubringen. Dieser immense Druck sintert das KBr-Pulver und bildet eine feste, oft durchscheinende Scheibe, die für die Analyse geeignet ist.
Häufige Fallstricke und Fehlerbehebung
Auch bei dem richtigen Verhältnis können bei der Pelletherstellung verschiedene Probleme auftreten. Das Verständnis der Symptome kann Ihnen helfen, das Problem schnell zu diagnostizieren.
Symptom: Opake oder trübe Pellets
Dies wird am häufigsten durch Feuchtigkeitskontamination verursacht. KBr ist stark hygroskopisch (es nimmt leicht Wasser aus der Luft auf). Verwenden Sie immer spektroskopisches KBr, das in einem Exsikkator oder Trockenschrank aufbewahrt wurde. Auch unzureichendes Mahlen kann zu einem trüben Aussehen beitragen.
Symptom: „Abgeflachte“ Peaks
Dies ist das klassische Zeichen für zu viel Probe. Der Detektor ist bei diesen Frequenzen vollständig gesättigt. Die einzige Lösung besteht darin, das Pellet mit einer geringeren Probenkonzentration (z. B. 0,5 % oder weniger) neu herzustellen.
Symptom: Abfallende Basislinie
Eine abfallende Basislinie wird typischerweise durch Lichtstreuung an großen Partikeln (bekannt als der Christiansen-Effekt) verursacht. Dies deutet darauf hin, dass die Probe nicht fein oder gleichmäßig genug gemahlen wurde. Für die Behebung ist ein gründlicheres Mahlen erforderlich.
Symptom: Pellet zerbröselt leicht
Ein brüchiges Pellet bedeutet normalerweise, dass während des Pressvorgangs nicht genügend Druck ausgeübt wurde. Stellen Sie sicher, dass Sie die empfohlene Last für Ihre Pressengröße erreichen. Auch ein zu grobes Pulver lässt sich möglicherweise nicht richtig verdichten.
Die richtige Wahl für Ihre Analyse treffen
Obwohl 1:100 der Standard ist, können je nach Art Ihrer Probe und Ihren analytischen Zielen leichte Anpassungen erforderlich sein.
- Wenn Ihr Hauptaugenmerk auf der routinemäßigen qualitativen Analyse liegt: Beginnen Sie mit dem 1:100-Verhältnis (z. B. 2 mg Probe zu 198 mg KBr) als Ihrer zuverlässigen Basislinie.
- Wenn Sie sehr schwache Spektralsignale beobachten: Sie können die Probenkonzentration vorsichtig auf 2 % erhöhen, aber achten Sie wachsam auf Anzeichen einer Peaksättigung bei Ihren stärksten Banden.
- Wenn Sie „abgeflachte“ oder übermäßig intensive Peaks sehen: Ihre Probe ist zu konzentriert. Reduzieren Sie die Konzentration sofort wieder auf 1 % oder sogar niedriger (0,5 %) für stark absorbierende Materialien.
Die Beherrschung der KBr-Pellet-Technik bedeutet, eine einheitliche, mikroskopische Dispersion Ihrer Probe innerhalb einer klaren, inerten Matrix zu erreichen.
Zusammenfassungstabelle:
| Aspekt | Wichtige Details |
|---|---|
| Standardverhältnis | 1 Teil Probe zu 100 Teilen KBr (nach Gewicht) |
| Typische Probenmasse | 2 mg für ein Gesamtpellet von 200 mg |
| Typische KBr-Masse | 198 mg für ein Gesamtpellet von 200 mg |
| Zweck der Verdünnung | Verhindert Signalübersättigung für klare, interpretierbare Spektren |
| Empfohlener Druck | ~10 Tonnen für eine 13-mm-Pelletpresse |
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