Die Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie (FTIR) ist eine vielseitige Analysetechnik, mit der verschiedene Arten von Proben anhand ihrer molekularen Schwingungen identifiziert und charakterisiert werden. Welcher Probentyp für die FTIR-Analyse geeignet ist, hängt von seinem physikalischen Zustand (fest, flüssig oder gasförmig) und der spezifischen Vorbereitungsmethode ab, die erforderlich ist, um genaue und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten. Zu den gängigen Probentypen gehören Polymere, organische Verbindungen, anorganische Materialien und biologische Proben. Zur Optimierung des FTIR-Signals werden häufig Probenvorbereitungstechniken wie die Bildung von KBr-Pellets, die Dünnschichtvorbereitung oder die Analyse flüssiger Zellen eingesetzt. Die Wahl der Probe und der Vorbereitungsmethode ist entscheidend für den Erhalt hochwertiger Spektren und aussagekräftiger Daten.
Wichtige Punkte erklärt:

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Arten von Proben, die für FTIR geeignet sind:
- Feststoffe: Feste Proben werden am häufigsten mit FTIR analysiert. Dazu gehören Polymere, Pulver und dünne Filme. Bei Pulvern wird die Probe oft mit Kaliumbromid (KBr) vermischt und zu einem Pellet gepresst, um die Transparenz für Infrarotlicht zu gewährleisten.
- Flüssigkeiten: Flüssige Proben können direkt mit einer Flüssigkeitszelle analysiert werden oder indem ein Tropfen der Flüssigkeit zwischen zwei Salzplatten (z. B. NaCl oder KBr) gegeben wird. Diese Methode eignet sich besonders zur Analyse von Ölen, Lösungsmitteln und anderen flüssigen organischen Verbindungen.
- Gase: Gasförmige Proben werden mithilfe von Gaszellen mit infrarottransparenten Fenstern analysiert. Dies ist nützlich für die Untersuchung atmosphärischer Gase, flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) und anderer Gasphasenmoleküle.
- Biologische Proben: Auch biologische Materialien wie Gewebe, Zellen und Proteine können mit FTIR analysiert werden. Um klare Spektren zu erhalten, erfordern diese Proben häufig eine sorgfältige Vorbereitung, wie z. B. Trocknen oder Einbetten in eine Matrix.
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Probenvorbereitungstechniken:
- KBr-Pellet-Methode: Dies ist eine gängige Technik für feste Proben. Die Probe wird mit KBr-Pulver vermischt und unter hohem Druck zu einem Pellet gepresst. Das Pellet ist dann für Infrarotlicht transparent, was eine genaue Spektralanalyse ermöglicht.
- Dünnschichtvorbereitung: Bei Polymeren und anderen festen Materialien werden dünne Filme oft durch Gießen der Probe auf ein Substrat oder durch die Verwendung eines Mikrotoms zur Erstellung eines Dünnschnitts hergestellt. Diese Methode stellt sicher, dass die Probe dünn genug ist, um Infrarotlicht durchzulassen.
- Flüssigzellanalyse: Flüssige Proben werden mithilfe spezieller Zellen mit infrarottransparenten Fenstern analysiert. Die Probe wird zwischen die Fenster gelegt und die Zelle zur Analyse in das FTIR-Gerät eingesetzt.
- Abgeschwächte Totalreflexion (ATR): ATR ist eine beliebte Technik zur Analyse fester und flüssiger Proben ohne umfangreiche Vorbereitung. Die Probe wird in direkten Kontakt mit einem ATR-Kristall gebracht, und das Infrarotlicht dringt ein kurzes Stück in die Probe ein und liefert so ein Spektrum mit minimaler Vorbereitung.
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Überlegungen zur Probenauswahl:
- Transparenz für Infrarotlicht: Die Probe muss für Infrarotlicht transparent oder halbtransparent sein, damit der Strahl die Probe passieren und mit ihr interagieren kann. Undurchsichtige Proben erfordern möglicherweise spezielle Vorbereitungstechniken.
- Probendicke: Die Dicke der Probe ist entscheidend. Zu dick, und das Infrarotlicht dringt möglicherweise nicht ausreichend ein; zu dünn und das Signal könnte zu schwach sein. Die optimale Dicke hängt vom Probentyp und der verwendeten spezifischen FTIR-Technik ab.
- Chemische Kompatibilität: Die Probe muss mit der Vorbereitungsmethode und dem FTIR-Gerät chemisch kompatibel sein. Beispielsweise können Proben, die mit KBr oder anderen Salzen reagieren, nicht mit der KBr-Pellet-Methode analysiert werden.
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Anwendungen der FTIR-Probenanalyse:
- Polymercharakterisierung: FTIR wird häufig zur Identifizierung und Charakterisierung von Polymeren verwendet, einschließlich ihrer chemischen Struktur, ihres Kristallinitätsgrads und des Vorhandenseins von Zusatzstoffen oder Verunreinigungen.
- Pharmazeutische Analyse: FTIR wird in der Pharmaindustrie zur Analyse von Arzneimittelformulierungen, zur Identifizierung pharmazeutischer Wirkstoffe (APIs) und zum Nachweis von Verunreinigungen eingesetzt.
- Umweltanalyse: FTIR wird zur Analyse von Umweltproben wie Luftschadstoffen, Wasserverunreinigungen und Bodenproben auf das Vorhandensein bestimmter Verbindungen eingesetzt.
- Biologische Forschung: In der biologischen Forschung wird FTIR zur Untersuchung der molekularen Zusammensetzung von Geweben, Zellen und Proteinen eingesetzt und liefert Einblicke in biochemische Prozesse und Krankheitsmechanismen.
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Herausforderungen und Einschränkungen:
- Komplexität der Probenvorbereitung: Einige Proben erfordern eine umfangreiche Vorbereitung, die zeitaufwändig sein kann und bei unsachgemäßer Durchführung zu Fehlern führen kann.
- Störungen durch Wasser: Wasser absorbiert stark im Infrarotbereich, was die Analyse wässriger Proben beeinträchtigen kann. Möglicherweise sind spezielle Techniken wie Trocknen oder die Verwendung deuterierter Lösungsmittel erforderlich.
- Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen: FTIR reagiert sehr empfindlich auf Verunreinigungen, die die spektralen Eigenschaften der Probe verdecken können. Eine sorgfältige Reinigung und Handhabung der Proben ist unerlässlich.
Durch das Verständnis der für die FTIR-Analyse geeigneten Probentypen und der geeigneten Vorbereitungstechniken können Forscher hochwertige Spektren und aussagekräftige Daten für ein breites Anwendungsspektrum erhalten.
Übersichtstabelle:
Probentyp | Vorbereitungsmethode | Wichtige Überlegungen |
---|---|---|
Feststoffe | KBr-Pellet, Dünnschicht | Transparenz, Dicke, Kompatibilität |
Flüssigkeiten | Flüssigkeitszelle, Salzplatten | Transparenz, chemische Kompatibilität |
Gase | Gaszelle | Infrarot-transparente Fenster |
Biologisch | Trocknen, Einbetten in Matrix | Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen |
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