Die Temperatur eines Ofens kann je nach der spezifischen Anwendung und den zu verarbeitenden Materialien stark variieren. Öfen sind dafür ausgelegt, hohe Temperaturen zu erreichen und zu halten, die je nach den Prozessanforderungen oft zwischen 100°C und über 1700°C liegen.
Temperaturprofile und Materialeigenschaften:
Das Temperaturprofil in einem Ofen ist von entscheidender Bedeutung und wird von Faktoren wie der Wärmeleitfähigkeit, der spezifischen Wärme und der Reaktionswärme der zu verarbeitenden Materialien bestimmt. Eine thermisch-gravimetrische Analyse (TGA) hilft beispielsweise dabei, die Temperaturbereiche zu verstehen, in denen Massenverluste in den Materialien auftreten, was für die Einstellung des geeigneten Temperaturprofils in einem Ofen unerlässlich ist. So verdampft beispielsweise freies Wasser in Materialien in der Regel bei etwa 100 °C, während fest gebundenes chemisches Wasser möglicherweise erst bei Temperaturen von 250 °C bis 260 °C freigesetzt wird.Reaktionsanforderungen:
Bei Prozessen wie der Kalzinierung von Kalkstein (CaCO3) zu Kalk (CaO) sind hohe Temperaturen erforderlich, damit die Reaktion stattfinden kann. Dieser Prozess erfordert Temperaturen nicht unter 900°C. Die Reaktionswärme, die angibt, welche Wärmemenge für den Ablauf einer Reaktion erforderlich ist, beeinflusst ebenfalls die erforderliche Ofentemperatur.
Kontrolle und Design:
Die Öfen sind so konstruiert, dass sie diese hohen Temperaturen wirksam kontrollieren und aufrechterhalten können. Sie werden aus feuerfesten Materialien gebaut, die extremer Hitze standhalten und den Inhalt während des Brennvorgangs schützen. Die Konstruktion des Ofens, einschließlich Faktoren wie Wärmeleitfähigkeit und spezifische Wärme der Materialien, beeinflusst, wie die Wärme im Ofen verteilt und gehalten wird, was sich auf das gesamte Temperaturprofil auswirkt.
Laboröfen: