Wissen Wie wirkt sich das Anlassen auf die Härte aus?
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Technisches Team · Kintek Solution

Aktualisiert vor 1 Woche

Wie wirkt sich das Anlassen auf die Härte aus?

Das Anlassen beeinflusst die Härte des Stahls erheblich, indem es das beim Härten gebildete Gefüge verändert. Beim Härten wird Stahl auf eine hohe Temperatur erhitzt und dann schnell abgekühlt, wodurch eine martensitische Struktur entsteht, die sehr hart, aber auch spröde ist. Das Anlassen ist eine nachfolgende Wärmebehandlung, die diese Sprödigkeit verringert und die Zähigkeit erhöht, indem sie einige Kohlenstoffatome aus dem Martensit herausdiffundieren lässt und so innere Spannungen und Gitterdehnungen verringert.

Zusammenfassung der Auswirkungen des Anlassens auf die Härte:

Durch das Anlassen wird die Härte des Stahls gegenüber seinem gehärteten Zustand verringert, aber seine Zähigkeit und Duktilität verbessert. Dies wird durch Erhitzen des gehärteten Stahls auf eine Temperatur unterhalb des kritischen Punkts und anschließendes langsames Abkühlen erreicht, wodurch sich das Gefüge verändert, die Sprödigkeit verringert und die Zähigkeit erhöht wird.

  1. Ausführliche Erläuterung:

    • Härtungsprozess:
  2. Beim Härten wird der Stahl über seine kritische Temperatur (in der Regel über 900 °C) erhitzt und dann schnell abgekühlt oder abgeschreckt. Bei dieser schnellen Abkühlung werden Kohlenstoffatome im Eisengitter eingeschlossen, wodurch sich eine martensitische Struktur bildet, die extrem hart und verschleißfest, aber auch sehr spröde ist.

    • Anlassen:
    • Nach dem Härten erfolgt das Anlassen durch Wiedererwärmen des Stahls auf eine Temperatur, die in der Regel zwischen 200 °C und 700 °C liegt. Dieser Temperaturbereich ist von entscheidender Bedeutung, da er es dem Martensit ermöglicht, sich in ein duktileres und weniger sprödes Gefüge umzuwandeln, ohne dabei die gesamte beim Härten gewonnene Härte zu verlieren. Die genaue Temperatur und Dauer des Anlassens hängen von dem für die jeweilige Anwendung gewünschten Gleichgewicht zwischen Härte und Zähigkeit ab.
  3. Beim Anlassen des Stahls diffundiert ein Teil der Kohlenstoffatome aus dem Martensit, wodurch die Gitterdehnung und die Gesamthärte verringert werden. Dieser Diffusionsprozess fördert auch die Bildung anderer Gefüge wie Bainit oder Ferrit, die weniger hart, aber duktiler und zäher sind.

    • Einstellen der Materialeigenschaften:
  4. Der Anlassprozess lässt sich sehr gut steuern, so dass die Materialeigenschaften wie Festigkeit, Härte und Zähigkeit angepasst werden können. Durch Variieren der Anlasstemperatur und -dauer können die Ingenieure den Stahl auf bestimmte mechanische Anforderungen abstimmen. Eine höhere Anlasstemperatur führt beispielsweise zu einem weicheren, zäheren Stahl, während bei einer niedrigeren Temperatur mehr von der ursprünglichen Härte des Härteprozesses erhalten bleibt.

    • Kompromiss zwischen Festigkeit und Zähigkeit:

Bei Stahl besteht ein grundsätzlicher Zielkonflikt zwischen Festigkeit (Härte) und Zähigkeit. Das Härten erhöht zwar die Festigkeit und Härte, macht das Material aber auch spröder. Durch Anlassen wird diese Sprödigkeit gemildert, allerdings auf Kosten einer gewissen Härte. Ziel ist es, die optimalen Anlassbedingungen zu finden, die die beste Kombination aus Festigkeit und Zähigkeit für den beabsichtigten Verwendungszweck des Stahls bieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Anlassen ein kritischer Prozess bei der Wärmebehandlung von Stahl ist, der die Einstellung von Härte und Zähigkeit ermöglicht, um spezifische technische Anforderungen zu erfüllen. Durch eine sorgfältige Steuerung des Vergütungsprozesses ist es möglich, Stahlteile herzustellen, die sowohl fest und verschleißbeständig als auch zäh genug sind, um Stößen standzuhalten und Sprödbruch zu vermeiden.

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