Beim Pressen von Keramik werden körnige oder pulverförmige Materialien unter hohem Druck verdichtet, um einen festen Körper mit einer bestimmten Form zu erhalten. Dieser Prozess kann entweder durch isostatisches oder axiales Pressen erfolgen, in der Regel mit einer hydraulischen Presse. Nach dem Pressen durchläuft der entstehende "Grünkörper" verschiedene Nachbearbeitungsschritte, einschließlich Sintern, um seinen endgültigen Zustand zu erreichen.
Isostatisches und axiales Pressen:
Beim isostatischen Pressen wird aus allen Richtungen der gleiche Druck ausgeübt, um eine gleichmäßige Verdichtung und Formstabilität zu gewährleisten. Diese Methode eignet sich besonders für komplexe Formen, die sich unter einachsigem Druck verformen könnten. Beim axialen Pressen hingegen wird der Druck aus einer Richtung ausgeübt, was typischerweise für einfachere Formen und die Massenproduktion verwendet wird.Nachbearbeitungsschritte:
Nach dem Pressen muss der Grünling weiterverarbeitet werden. Der wichtigste Nachbearbeitungsschritt ist das Sintern, bei dem der Körper in einem Ofen auf hohe Temperaturen erhitzt wird. Dieses Verfahren erhöht die Dichte und Festigkeit der Keramik, indem es ihre Porosität und ihr Volumen verringert. Das Sintern ist von entscheidender Bedeutung, da es die Pulverstruktur verfestigt, eine Materialschrumpfung bewirkt und die mechanischen Eigenschaften der Keramik verbessert.
Sinterprozess:
Das Sintern umfasst mehrere Stufen: Pulverzusammensetzung, Verdichtung und Formgebung. In der Zusammensetzungsphase werden die Eigenschaften der Keramik bestimmt, indem verschiedene Zusatzstoffe mit dem Keramikpulver gemischt werden, um eine Aufschlämmung zu bilden, die dann getrocknet wird. Beim Verdichten erfolgt eine mechanische Verdichtung, die durch Kalt- oder Heißpressen erfolgen kann, wodurch der Grünling entsteht. Die Formgebung der keramischen Pulver erfolgt durch uniaxiales Pressen (Matrize), isostatisches Pressen, Spritzguss, Extrusion, Schlickerguss, Gelguss und Bandguss. Jedes Verfahren findet je nach Komplexität und Produktionsvolumen seine Anwendung.
Endgültige Umwandlung: