Die Pyrolyse ist ein thermochemischer Zersetzungsprozess, bei dem organische Materialien in Abwesenheit von Sauerstoff zersetzt werden, wobei eine Vielzahl von festen, flüssigen und gasförmigen Produkten entsteht. Die bei der Pyrolyse entstehenden Gase, die oft als Pyrolysegas oder Syngas bezeichnet werden, bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff (H2), Methan (CH4), Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) und verschiedenen Kohlenwasserstoffen (CnHm). Die spezifische Zusammensetzung des Gases hängt vom Ausgangsmaterial und den Prozessbedingungen, wie Temperatur und Erhitzungsrate, ab. Diese Gase sind nicht kondensierbar und werden häufig zur Erzeugung von Wärmeenergie für den Pyrolyseprozess selbst oder als Brennstoffquelle verwendet. Außerdem können bei der Pyrolyse je nach Ausgangsmaterial und Prozessparametern leichte Alkohole, Aldehyde und andere flüchtige organische Verbindungen entstehen.
Die wichtigsten Punkte werden erklärt:

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Bei der Pyrolyse erzeugte Primärgase:
- Wasserstoff (H2): Wasserstoff, ein Hauptbestandteil von Pyrolysegas, ist ein sauberer Brennstoff mit hohem Energiegehalt.
- Methan (CH4): Ein Kohlenwasserstoffgas, das ein Hauptbestandteil des Erdgases ist. Methan entsteht auch bei der Pyrolyse und kann als Brennstoff verwendet werden.
- Kohlenmonoxid (CO): Ein brennbares Gas, das in industriellen Prozessen oder als Brennstoff verwendet werden kann.
- Kohlendioxid (CO2): CO2 ist ein Nebenprodukt der Pyrolyse und wird oft in kleinen Mengen freigesetzt.
- Kohlenwasserstoffe (CnHm): Dazu gehören eine Reihe gasförmiger Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Propan und Butan, die als Kraftstoffe oder chemische Grundstoffe wertvoll sind.
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Faktoren, die die Gaszusammensetzung beeinflussen:
- Art des Rohstoffs: Die Art des organischen Materials, das pyrolysiert wird (z. B. Holz, Kunststoff, Gummi), beeinflusst die Zusammensetzung des Gases erheblich. Bei der Pyrolyse von Holz entstehen beispielsweise mehr CO und CO2, während bei der Pyrolyse von Kunststoffen mehr Kohlenwasserstoffe entstehen.
- Temperatur: Höhere Pyrolysetemperaturen begünstigen im Allgemeinen die Produktion von Gasen gegenüber Flüssigkeiten und Feststoffen. Bei Temperaturen über 700 °C wird beispielsweise die Gasproduktion maximiert.
- Heizrate: Schnellere Erhitzungsgeschwindigkeiten können zu einer höheren Gasausbeute führen, da sie die schnelle Zersetzung des Ausgangsmaterials fördern.
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Anwendungen von Pyrolysegas:
- Energieerzeugung: Das Pyrolysegas wird häufig zur Erzeugung von Wärme oder Strom in der Pyrolyseanlage verwendet, so dass der Prozess autark ist.
- Kraftstoffquelle: Das Gas kann gereinigt und als Brennstoff für Motoren, Turbinen oder Heizkessel verwendet werden.
- Chemische Grundstoffe: Einige Bestandteile des Pyrolysegases, wie Wasserstoff und Methan, können als Ausgangsstoffe für die chemische Synthese verwendet werden.
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Zusätzliche gasförmige Produkte:
- Leichte Alkohole und Aldehyde: Dies sind flüchtige organische Verbindungen, die in geringen Mengen im Gasstrom vorhanden sein können.
- Stickstoff (N): In einigen Fällen kann Stickstoff im Gas enthalten sein, insbesondere wenn das Ausgangsmaterial stickstoffhaltige Verbindungen enthält.
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Vergleich mit anderen Pyrolyseprodukten:
- Fester Rückstand (Holzkohle): Das feste Pyrolyseprodukt, z. B. Holzkohle oder Biokohle, ist reich an Kohlenstoff und kann für verschiedene Zwecke verwendet werden, z. B. zur Bodenverbesserung oder als Brennstoff.
- Flüssige Produkte (Pyrolyseöl): Die flüssige Phase, die oft als Pyrolyseöl oder Bioöl bezeichnet wird, kann als Brennstoff verwendet oder zu Chemikalien weiterverarbeitet werden.
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Beispiel für die Gasausbeute aus bestimmten Rohstoffen:
- Pyrolyse von Reifen: Erzeugt 8-15% Synthesegas, das eine Mischung aus Wasserstoff, Methan und Kohlenwasserstoffen enthält.
- Holzpyrolyse: Erzeugt Gase wie CO, CO2 und leichte Kohlenwasserstoffe sowie Teer und feste Holzkohle.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pyrolysegas ein vielseitiges und wertvolles Produkt des Pyrolyseprozesses ist, dessen Zusammensetzung und Ausbeute vom Ausgangsmaterial und den Prozessbedingungen abhängen. Zu seinen Hauptbestandteilen gehören Wasserstoff, Methan, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe, die zur Energieerzeugung, als Brennstoff oder für die chemische Synthese genutzt werden können. Das Verständnis der Gaszusammensetzung und ihrer potenziellen Anwendungen ist entscheidend für die Optimierung von Pyrolyseprozessen und die Maximierung des Werts der Produkte.
Zusammenfassende Tabelle:
Komponente | Beschreibung | Anwendungen |
---|---|---|
Wasserstoff (H2) | Sauber brennender Brennstoff mit hohem Energiegehalt. | Brennstoff für die Energieerzeugung, chemischer Rohstoff. |
Methan (CH4) | Hauptbestandteil des Erdgases. | Kraftstoff für Motoren, Turbinen und Heizkessel. |
Kohlenmonoxid (CO) | Entflammbares Gas, das in industriellen Prozessen verwendet wird. | Industrielle Prozesse, Brennstoff. |
Kohlendioxid (CO2) | Nebenprodukt, das in kleinen Mengen freigesetzt wird. | Begrenzte Anwendungen, oft freigegeben. |
Kohlenwasserstoffe (CnHm) | Gasförmige Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Propan und Butan. | Kraftstoff, chemisches Ausgangsmaterial. |
Faktoren, die die Zusammensetzung beeinflussen | Die Art des Ausgangsmaterials, die Temperatur und die Heizrate beeinflussen die Gasausbeute. |
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