Beim Sintern, insbesondere beim Flüssigphasensintern, wird ein Bindemittel verwendet, um die Bindung der Teilchen zu erleichtern. Das Bindemittel, häufig ein Material mit niedrigem Schmelzpunkt, fungiert als flüssige Phase, die sich zwischen den Teilchen ausbreitet, die Umlagerung fördert und die Bildung von Nocken und die Verdichtung verstärkt. Ein gängiges Beispiel ist die Verwendung eines Bindemittels auf Kobaltbasis bei der Herstellung von Sinterkarbiden, bei denen Wolframkarbidteilchen zusammengesintert werden.
Erläuterung:
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Die Rolle des Bindemittels beim Sintern:
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Beim Flüssigphasensintern dient das Bindemittel als flüssige Phase, die in den Sinterprozess eingebracht wird. Diese flüssige Phase ist entscheidend, weil sie die für die Verdichtung erforderliche Sintertemperatur senkt. Sie fungiert als Medium, in dem sich die Partikel freier bewegen können und engeren Kontakt haben, was für die Bildung starker Bindungen zwischen den Partikeln unerlässlich ist.Verwendete Arten von Bindemitteln:
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Die Wahl des Bindemittels hängt von dem zu sinternden Material und den spezifischen Anforderungen an das Endprodukt ab. Bei Sinterkarbiden wird beispielsweise Kobalt als Bindemittel verwendet, da es die Wolframkarbidteilchen benetzen und sich mit ihnen verbinden kann. Diese Kombination ist besonders effektiv, da Kobalt bei einer niedrigeren Temperatur als Wolframkarbid schmilzt, was den Sinterprozess erleichtert, ohne dass die Karbidteilchen schmelzen.
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Prozess des Flüssigphasensinterns:
Beim Flüssigphasensintern wird das Bindemittelmaterial so weit erhitzt, dass es flüssig wird. Diese Flüssigkeit breitet sich dann zwischen den festen Partikeln des Hauptmaterials aus, füllt die Lücken und erleichtert die Bildung von Bindungen, während sie abkühlt und erstarrt. Das Vorhandensein dieser flüssigen Phase hilft auch bei der Entfernung von Verunreinigungen und ermöglicht das Sintern von Materialien mit komplexer Zusammensetzung.
Entbinderungsprozess: