Die physikalische Abscheidung aus der Gasphase mit Elektronenstrahlen (EBPVD) ist eine spezielle Form der physikalischen Abscheidung aus der Gasphase (PVD), bei der ein Zielmaterial mit Hilfe eines Elektronenstrahls verdampft wird, das sich dann als dünner Film auf einem Substrat in einer Vakuumkammer abscheidet. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für die Abscheidung von Materialien, die mit anderen Methoden nur schwer zu bearbeiten sind, wie z. B. Hochtemperaturmetalle und Keramik.
Prozess-Übersicht:
Bei EBPVD wird ein hochenergetischer Elektronenstrahl von einem Wolframfaden erzeugt und auf eine Zielanode gerichtet. Dieser Strahl wird unter Hochvakuumbedingungen erzeugt, die in der Regel bei einem Druck von 10^-7 mbar oder weniger gehalten werden. Der Elektronenstrahl erhitzt das Targetmaterial, so dass dessen Oberflächenatome genügend Energie gewinnen, um von der festen in die gasförmige Phase überzugehen. Diese verdampften Atome wandern dann durch das Vakuum und kondensieren auf einem Substrat, wobei sie eine dünne, gleichmäßige Schicht bilden.Vorteile und Anwendungen:
EBPVD bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen PVD-Verfahren. Es ermöglicht hohe Abscheideraten von 0,1 bis 100 μm/min und kann bei relativ niedrigen Substrattemperaturen durchgeführt werden, was zur Vermeidung von Schäden an temperaturempfindlichen Substraten von Vorteil ist. Darüber hinaus hat EBPVD eine hohe Materialausnutzung und minimiert den Abfall. Dieses Verfahren ist in verschiedenen Branchen weit verbreitet, u. a. in der Halbleiterindustrie, der Luft- und Raumfahrt und der Optik, wo es für das Wachstum elektronischer Materialien, die Bildung von Schutzschichten und die Verleihung spezifischer optischer Eigenschaften an Substrate entscheidend ist.
Vergleich mit anderen PVD-Verfahren:
Während andere PVD-Methoden wie Sputtern und thermisches Verdampfen ebenfalls dünne Schichten abscheiden, zeichnet sich EBPVD durch seine Fähigkeit aus, mit Hochtemperaturmaterialien umzugehen, und durch seine effiziente Energienutzung. Beim Sputtern wird ein Plasma erzeugt, das für Materialien, die hohe Temperaturen für die Verdampfung benötigen, weniger geeignet ist. Die thermische Verdampfung, bei der ein elektrischer Strom zur Erwärmung des Zielmaterials verwendet wird, kann durch die Schmelzpunkte der Materialien begrenzt sein und erreicht möglicherweise nicht die gleichen hohen Abscheidungsraten wie EBPVD.
Technische Details: